Eine Botschaft von Magdolna Hitter, Csilla Horváth & Ágnes Lipták

COMPOSITION ´56


Ort:
Budapest, Széna tér


Jahr der Entstehung:
2022

An den Seiten der massiven, in Beton gegossenen Säule erscheinen Abdrücke von Gegenständen. Die Alltagsgegenstände der 1950er Jahre eröffnen persönliche Assoziationen, während die militärischen Objekte, die speziell mit der Revolution von 1956 in Verbindung gebracht werden, eine bewegende Wirkung entfalten. Das Werk ordnet diese zur Symbolbildung geeigneten Stücke in einer ständigen Schichtung an. Die in der Schichtung platzierten Abdrücke verweisen auch auf den verschwommenen Charakter der Erinnerung.


Wir können die Ereignisse von ’56 nur verstehen, aber weniger fühlen, zumindest nicht so, wie die, die sie erlebt haben. Was wir aus jener Zeit spüren können, ist die Unveränderlichkeit der menschlichen Natur, die sich wiederholende Dynamik, das tägliche Überschreiten von Grenzen ohne Lösung.


Die Hauptinspiration für unseren Entwurf war Tony Craggs Stack-Serie von 1975, in der er geometrische Kompositionen aus ausgewählten Objekten schuf, wobei er zunächst Elemente aus dem vorherigen Werk verwendete und die Stücke neu arrangierte.
Cragg sieht Objekte als Informationsquellen, diese Idee hat uns inspiriert, und wir verwenden diese Methode in unserer Arbeit. Wir möchten die verschiedenen Seiten der Objekte zeigen, wie sie als Fossil wirken, als Schichten der Vergangenheit, aus denen die Gegenwart aufgebaut ist.


Diese Gegenstände sammeln sich in der Speisekammer/im Haushalt an und bilden ein Chaos, aus dem jeder wählen kann, da sie universell sind, aber eine bestimmte Konstellation kann ihre Bedeutung überlagern. Das Denkmal zeichnet sich durch seine Dualität aus. Die Alltagsgegenstände aus den 1950er Jahren vermitteln ein angenehmes Retro-Gefühl, ein Gefühl von Heimat, während die militärischen Gegenstände, die sich speziell auf die Revolution beziehen, ergreifend sind. Auf diese Weise wird die verwirrende Besonderheit der Erinnerung durch die materielle Kultur einer Epoche hervorgehoben.


In der Komposition zeigt sich diese Explosion, Neuordnung und Schwerelosigkeit, die die Komposition einfriert, der Moment, bevor alles von der Schwerkraft zurückgezogen wird. Gleichzeitig können wir, wenn wir die Oberfläche der Skulptur betrachten, die Konservierung der Vergangenheit sehen, sogar eine Ausgrabung, bei der sich die Objekte gemeinsam in Richtung Entropie bewegen.


Wenn wir die Skulptur betrachten, kann sie in uns den Instinkt, das Bedürfnis zu spielen, zu erforschen, die Taktilität, den Wunsch zu berühren, zu verstehen auslösen. Es ist die Chance der persönlichen Assoziation, die dem Betrachter die Vergangenheit näher bringt.